Kaschmir waschen – das musst du dabei beachten
Dennoch bedarf Kaschmirkleidung sehr viel Pflege. Schnell kommt daher die Frage auf, welche Aspekte es bei der Wäsche eines Kaschmirpullovers zu beachten gilt.
Wir verraten dir, ob sich eine Hand- oder Maschinenwäsche besser eignet und geben dir weitere Pflegetipps rund um die zarte Kaschmirfaser!
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Kaschmir waschen oder nicht waschen?
Vor dem Waschen solltest du abwägen, ob das edle Kleidungsstück wirklich verschmutzt ist. Liegen keine starken Verschmutzungen vor, sollte Kaschmir höchstens nach jedem vierten Tragen gewaschen werden. Dieser Umstand ist mit den selbstreinigenden Eigenschaften der Kaschmirwolle erklärbar: Sie regeneriert sich oft schon nach wenigen Stunden an der frischen Luft, was einen anschließenden Waschgang nicht erforderlich macht. Ein weiter positiver Nebeneffekt ergibt sich darin, dass die frische Luft die an der Kleidung anhaftenden unangenehmen Gerüche vertreibt.
Handwäsche vs. Maschinenwäsche: was ist besser?
Grundsätzlich ist es möglich, einen Kaschmirpullover schonend in der Waschmaschine zu reinigen, die Reinigung in der Waschmaschine sollte aber immer mit Vorsicht geschehen. Ein spezielles Wollwaschprogramm entfernt die Flecken, ohne die leichtgewichtigen Fasern zu beschädigen. Davor gilt es, den feinen Männerpullover mit maximal drei bis vier anderen Kaschmirkleidungsstücken in die Waschmaschine zu legen. Leichte Baumwoll-Kaschmir Mischungen, wie sie häufig in Sommerpullovern zu finden sind, eignen sich häufig für eine Maschinenwäsche bei sehr geringen Temperaturen. Um das sensible Material aber nicht zu stark zu strapazieren, solltest du ein Kurzprogramm mit maximal 30 Grad und weniger als 600 Umdrehungen wählen.
Sofern die eigene Waschmaschine keinen Wollwaschgang anbietet, lässt sich der Stoff wie bspw. das Sommerkaschmir entweder in einem speziellen Handwaschprogramm oder per Hand säubern. Hierbei solltest du den Stoff im lauwarmen Wasser mit etwas Wollwaschmittel lediglich kurz abwaschen, ohne ihn zu stark einzuweichen. Anschließend sollte das Kleidungsstück gut und vorsichtig mit klarem Wasser ausgewaschen werden, dies erfolgt im besten schwimmend in einer Wanne. Zum Trocknen ist es ratsam, die Wolle leicht auszudrücken und in ein Handtuch einzuwickeln. Auf diese Weise entweicht die restliche Feuchtigkeit aus den Fasern, ohne dass diese verfilzen oder geschädigt werden. Generell solltest du bei schweren Strickteilen jedoch von der Handwäsche absehen, da das Wasserbad dem Material schadet. Auch solltest du den Stoff nicht ausbürsten, da er ansonsten verfilzt.
Das richtige Waschmittel wählen
Um Kaschmir so schonend wie möglich zu reinigen, greifst du bestenfalls auf Wollwaschmittel zurück. Alternativ kannst du ein spezielles, rückfettendes Kaschmir-Waschmittel ohne Weichmacher benutzen. Frei von Weichmachern und Aufhellern, hält das Waschmittel die natürliche Schutzschicht des Kaschmirstoffs aufrecht. Bei hartnäckigen Flecken kannst du ein wenig Shampoo auf dein Kleidungsstück auftragen. Ein gutes Haarshampoo schadet deinem samtweichen Pullover mit Kaschmir-Anteil nicht. Unbedingt verzichten solltest du hingegen auf Weichspüler aller Art.
Kaschmir richtig trocknen: so wird es gemacht
Kleidungsstücke aus Kaschmir trocknen in liegender Position am besten. Einen Trockner solltest du für Kaschmirwolle nur im Notfall verwenden. Hierbei bietet sich das Kaltluft-Programm an, damit die Kleidungsstücke durch die Hitze nicht einlaufen. Anschließend lässt sich Kaschmir liegend auf einem saugkräftigen Handtuch trocknen. Draußen unter der strahlenden Sonne oder auf der Heizung haben empfindliche Kaschmirsachen hingegen nichts zu suchen.
Kaschmir richtig lagern
Auch wenn der gemütliche Kaschmirpullover zu deinen absoluten Lieblingskleidungsstücken gehört: Während der Zeit, in der er nicht getragen wird, liegt er im Schrank. Grundsätzlich favorisiert das wärmespeichernde Textil diese dunkle und trockene Umgebung. Dennoch gehören sensible Kaschmirstücke nicht auf einen Kleiderbügel, sondern zusammengelegt auf einen Stapel. Idealerweise legst du die Kaschmirkleidung oben auf den Stapel oder verstaust sie, in eine Plastiktüte eingewickelt, in einer Kiste.
Damit sich keine lästigen Kleidermotten am Kaschmir festsetzen, empfiehlt es sich, den Schrank stets geschlossen zu halten. Auch kann es hilfreich sein, den Kleiderschrank in regelmäßigen Abständen abzuwischen oder Lavendel-Duftkissen im Innenraum aufzuhängen. Deren Geruch wirkt einerseits auf Menschen beruhigend, andererseits hält er Insekten fern.
Kaschmir bügeln – sinnvoll oder nicht?
Normalerweise ist es nicht notwendig, Kaschmirwolle zu bügeln. Falls die Wolle sehr zerknittert ist, solltest du das Kleidungsstück mit dem Bügeleisen lediglich leicht abdämpfen. Dabei sollte die Fläche des Bügeleisens das Produkt allerdings nicht berühren, da Dampfstöße bei den meisten Bügeleisen erst bei höheren Temperaturen abgegeben werden können. Durch den eintretenden Wasserdampf des Bügeleisens quellen die Kaschmirfasern wieder auf und bringen das Kleidungsstück so in seine ursprüngliche Form zurück. Bei Kaschmir-Baumwoll-Mischungen kannst du ruhig kurz bei geringer Hitze über das Kleidungsstück gehen. Um die sensiblen Fasern aber zu schonen bietet es sich an, zwischen Kleidungsstück und Bügeleisen ein dünnes Baumwolltuch zu legen und nicht mit zu viel Druck zu arbeiten.
Warum Kaschmirwolle so viel Pflege bedarf
Bei der Kaschmirwolle handelt es sich um einen seltenen Rohstoff, der sehr aufwendig von den Kaschmirziegen zu gewinnen ist. Diese Tiere leben lediglich in der Mongolei sowie in China, Iran, Indien und dem Tibet und benötigen besondere Lebensbedingungen. In den langen Wintermonaten bilden die Kaschmirziegen ihr wertvolles Fell aus, um den Minusgraden gewachsen zu sein. Aus dem Unterfell von drei bis vier Kaschmirziegen gewinnt der Mensch schlussendlich die hochwertigen, wärmespeichernden Fasern. Damit das anschmiegsame Material seine angenehmen Trageeigenschaften lange aufrechterhält, bedarf es besonderer Pflege.
Kaschmir pflegen – die besten Tipps
Einige Pflegetipps helfen dabei, die weiche Beschaffenheit langfristig zu erhalten.
Experten raten dazu, hochwertige Kleidungsstücke aus Kaschmir nach dem Tragen vor dem Waschgang gut auszulüften. Es schadet hierbei nicht, wenn der liebste Schal oder Pullover bereits eine Nacht zuvor gelüftet wird.
Leider bildet der qualitativ hochwertige Stoff im Laufe seines Daseins kleine Knötchen aus. Diese entstehen, da die feinen Fasern durch alltägliche Reibungen einander umschlingen. Keinesfalls solltest du nun zur Schere greifen und die störenden Knoten einfach abschneiden. Stattdessen gehst du schonender vor, indem du einen speziellen Kaschmirkamm verwendest. Mit diesem kannst du mit ein wenig Druck über die entstandenen Knötchen gehen, um diese „auszukämmen“. Einem sogenannten Pillingrasierer gelingt es ebenfalls, die losen Knötchen sanft vom Kleidungsstück zu lösen.
Für den Fall, dass ein Kaschmir-Pullover nicht wie erwartet kuschelig ist, haben Experten einen Geheimtipp: Erst den Pullover waschen und dann das noch feuchte Kleidungsstück in einen Beutel eingewickelt für mindestens ein bis zwei Stunden in das Gefrierfach legen. Anschließend trocknet er liegend positioniert auf einem Handtuch.
Sollten doch einmal kleine Motten- oder Brandlöcher auftreten, hilft der „Kaschmirdoc“ weiter. Der in München ansässige „Doktor“ kümmert sich um liebgewonnene Strickteile. Die Form der „Therapie“ richtet sich danach, welche Diagnose (Knötchen, Löcher oder Formveränderung) vorliegt. Im Anschluss starten die Experten mit einer geeigneten Behandlung, um dem Kleidungsstück zu neuem Glanz zu verhelfen.